New York Trash: Nachbarschaft

Manchmal sind die Mülleimer verdächtig oft voll. Oder die verknoteten Tüten häufen sich an der Stelle neben der Treppe, wo sie bleiben dürfen, bis sie pünktlich für die Müllabfuhr an den Straßenrand gestellt werden. Wenn da zu oft zu viel Abfall auffällt, schreiben New Yorker Zettel mit mehr oder weniger freundlichen Hinweisen. Das passiert auch in Gebäuden, in denen keiner wohnt. Zum Beispiel in ehemaligen Industrie- oder Lagerhallen, in denen inzwischen Künstler ihre Ateliers haben. Je nachdem, was sie da so treiben, fällt halt auch umfangreicher Müll an. Dafür besorgen sie sich dann einen Dumpster…

Frühling! Oder: Vernal Equinox

New York gibt ein Tempo vor, und nicht nur das: Für viele Chancen öffnet sich nur ein kurzes Zeitfenster. Entweder man trifft hinein, oder man hat das Nachsehen, ganz egal, wie schnell man war. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist diese Bank. Sie ist Waldo Hutchins gewidmet, der zu dem Team gehörte, das die Entwürfe, Gestaltung und Verwaltung des Central Parks in seiner Entstehungszeit überwachte. Die beiden lateinischen Inschriften preisen die gemeinnützige Arbeit – und mahnen zur Erhaltung der Dinge, die uns am Herzen liegen, so dass sie nicht vom Lauf der Zeit zerstört werden. Oben…

Carnegie Hall: Volles Haus

Ihre Tochter war irgendwo da unten. Wo genau, kann sie nicht sagen. “Das hier war ein Platz, den ich mir leisten konnte”, sagt sie, und ich nicke wissend. Weiter unten geht man durch hübsche Türen, die einem das Gefühl geben, in die Familienloge einzutreten. Wir hingegen sitzen oben im Dressing Circle der Carnegie Hall, wo fast alle durch dieselbe Flügeltür hineinkommen, und wo die Platzanweiserin immer wieder bellt: Keine Fotos. Wir dürfen es zwar nicht dokumentieren, aber: Wir sitzen genau in der Mitte. “Ein Opernglas wäre nicht schlecht”, räumt die Frau ein. Sie hat ihre…

Hinterm Mond

Mein Ziel heißt nicht Mars, sondern Merkur. Auf dem Weg in den Weltraum kommt mir eine Horde grüner Männchen entgegen.  Dann stehe ich vor der Leinwand, schaue mir Simulationen und Daten an und höre Anekdoten aus dem Alltag von Wissenschaftlern. Damit vertreiben wir uns die Zeit, bis das Raumschiff Messenger nach sechseinhalb Jahren Reise in den Orbit des Merkur eintritt. Weil Licht (und damit auch menschenmögliche Information) von dort aus acht Minuten bis zur Erde braucht, erfahren wir verspätet, was die Prüftechnologie meldet. Per NASA-Livestream können wir den Raum der Bodenstation sehen. Und dann passiert…

Das Ende der New York Dolls

Das Konzert zur Albumveröffentlichung der New York Dolls hat viele Momente. Sie waren mal die Vorläufer des Punk, sind ebensowenig totzukriegen wie er, und es gibt eine Menge zu gucken. Vieles dabei könnte aber auch bei irgendeiner anderen Show passiert sein, so manche Rockstar-Routine verwischt schnell. Aber dann ist das Konzert vorbei, die Zugabe auch, die Musik setzt ein, die Saalbeleuchtung flammt auf. Und die New York Dolls sind noch da. Statt sich rarzumachen, stehen sie am Bühnenrand, als hätten sie auf einer Party zu den Instrumenten gegriffen und schauten jetzt mal, wo ihre Freunde…

Über den grünen Klee

In den nächsten Tagen stehen viele Feiertage an. Am Sonntag sind das jüdische Purim und das Hindufest Holi (oder Phagwah), dafür deckt man die Kinder schon mal langsam mit Rasseln repektive buntem Puder ein, jetzt mal so ganz schnell zusammengefasst. Aber erst einmal wird New York grün. Am Donnerstag ist St. Patrick’s Day, die Feiern dafür haben allerdings längst begonnen. Iren und Irlandbegeisterte und Partypeople laufen in Grün durch die Stadt, bereits vergangenes Wochenende gab es alkoholüberschwemmte Partys, und das wird jetzt nicht mehr besser. Dabei war das mal, wie der Name schon andeutet, ein…