Viel Rauch um nichts

Heute habe ich die erste gesehen. Ein Glück. Beinahe hätte ich sie über den Haufen gerannt, so wie sie wie ein Häuflein dahockte, mitten im strömenden Regen, nur um ein Foto zu machen, das alle Touristen so gerne machen. Dabei kann man das auch bei schönstem (und warmem) Wetter machen. Man muss nur genauer hinschauen. Dass Dampf aus dem Gulli kommt, hat mit der Temperatur nichts zu tun. Es ist schließlich nicht das Abwasser, das dort vor lauter Umgebungskälte zu dampfen beginnt (auch wenn die ganz ähnliche Redensart manchmal zu den Tagesnachrichten passt). Dort unten…

Moment mal: Gefundenes Fressen

Essen entfaltet seinen Geschmack im Mund. So weit, so gut. Aber das ist ja nicht alles. Deshalb haben es heute gleich zwei Ernährungsmöglichkeiten in die Zeitungen geschafft. Erstens: Das Gericht eines Fast Food-Unternehmens, das die Fotografin Sally Davies im April gekauft und seither immer mal wieder fotografiert hat – sagt sie jedenfalls. Das Zeug ist nämlich immer noch nicht verschimmelt, und im Gegenzug argwöhnt jetzt das Unternehmen, dass die Fotografin das Essen per Gefrierschrank oder mit anderen Methoden konserviert hat. Zweitens: Schon vor der Zubereitung entwickeln manche Lebensmittel einen typischen Geruch. Im aktuellen Fall verursacht…

Re:noviert

Die National Design Week verteilt sich rund um die Vergabe des National Design Award, die vom Cooper-Hewitt National Design Museum hier in New York am Donnerstag mit einer Gala gefeiert wird. Die Gewinner stehen schon fest; morgen werden sie über ihre Inspiration sprechen – fachkundig moderiert vom Gewinner in der Kategorie “Communication Design”. Und die ganze Woche lang braucht man im Cooper-Hewitt keinen Eintritt zu bezahlen. Schon draußen am Zaun kann man lernen, wie Kommunikationsdesign aussehen kann anlässlich einer Umbaumaßnahme, die schon seit geraumer Zeit den altehrwürdigen Bau und seinen schönen Garten in Beschlag nimmt:

Oh, NY!

Manchmal gibt es der Name einfach her. Open House New York ist ungefähr dasselbe wie das, was in Deutschland Tag des offenen Denkmals heißt. Nur dass “open house” viel einladender klingt. Manche sind trotzdem enttäuscht; zum Beispiel, weil bei den berühmten Bauten die Teilnehmerlisten ganz schnell voll sind. Oder weil man in der Lobby des Woolworth Building nicht fotografieren darf. Mir ist’s schnuppe. Ich nehme es, wie es kommt, und in zwei Fällen überrascht mich das Licht. Das Islamic Center steht so herrlich schräg an der Third Avenue auf der Upper East Side (muss ja…

Zeigt her eure Füße

Auf den ersten Blick ist es ein ganz normales Bild: Touristen fotografieren einander vor dem Prometheus am Rockefeller Center. Es ist ein herrlicher Tag, die Sonne scheint, man braucht keine Jacke, man sieht nackte Schultern und Waden. Allerdings tragen all diese Leute recht seltsames Schuhwerk. Denn ausgerechnet, als für dieses Feiertagswochenende der Indian Summer durchstartet, wird die Eislaufbahn eröffnet, die man eigentlich mit Weihnachten verbindet. Der berühmte Christbaum steht zum Glück noch nicht. Der würde bei dem Wetter doch eher braun statt bunt.

Neben dem Hotdog

New Yorker essen nicht immer nur Hotdogs. Schließlich bieten genug Einwanderer Kostproben aus der Küche ihrer jeweiligen Heimat – und dazu braucht man nicht unbedingt in ein Spezialitätenrestaurant zu gehen. Auf mehreren Veranstaltungen von Flohmarkt bis Musikfestival zum Beispiel gibt es in dieser Saison Pupusa. Pupusas stammen aus El Salvador und bestehen aus dicken Maisfladen, die wahlweise mit Käse, Bohnen oder Fleisch gefüllt sind. Die isst man aber nicht trocken, sondern mit einer frischen, etwas wässrigen Tomatensauce und saurer Sahne und vor allem mit Curtido, einem fermentierten Weißkohlgemüse, das geschmacklich zwischen Sauerkraut (saurer) und Kimchi…

Aufs Dach gestiegen

Es ist eine Frage der Perspektive: Baumhoch gewachsen ist der Grünkohl nicht. Trotzdem erheben sich seine Spitzen hoch über dem Straßenverkehr. Ich stehe schließlich auf einem Dach. In New York gibt es nicht nur herkömmlich begrünte Dächer (mit Sukkulenten etc.), sondern auch Rooftop Farms. Wenn Marktstände und Supermarktabteilungen “local produce” anbieten, also Obst und Gemüse aus der Gegend, kommt die Ware meistens aus Upstate New York oder New Jersey. Aber manchmal eben kommt das Grünzeug auch direkt aus New York City. Meist im kleinen Kreis verteilt wird es von Community Gardens (mehr oder weniger kleinen…