Ich muss mal. Na toll! Und wo gehe ich jetzt aufs Klo? Akzeptable Toiletten in Manhattan zu finden ist gar nicht so leicht. Aber mit der Zeit habe ich Anhaltspunkte (ähm, oder eher Anhaltepunkte?) gesammelt, die ich inzwischen auch Besuchern verrate.

Los geht’s? Vorher noch mal schnell aufs Klo!

Leib, Seele und prallstrahlende Haut danken mir mit sanfter Stimme dafür, dass ich mit warmem Tee für innere Feuchtigkeit sorge – und dann krakeelt die Blase dazwischen. Sie fand den Tee auch super, so zum Durchspülen, und sie wäre dann jetzt fertig. Natürlich fällt ihr das erst einen halben Kilometer nach dem Café auf. Kennt ihr das?

Toiletten in Manhattan

Wer so wie ich viel und lange in der Stadt unterwegs ist und nicht ständig einkehren und noch mal fünf Dollar ausgeben will, stellt fest: Toiletten wollen eingeplant werden. Und das beginnt schon zu Hause (oder im Hotelzimmer). Auch wenn ich mir erst einmal wie Mama und Kleinkind in einem vorkomme: Erst aufs Klo, dann raus. Diese goldene Regel hilft echt. Und unterwegs im Café lässt sie sich bestens wiederholen. Außerdem bringt das eine weitere New York-Erfahrung mit sich:

Toiletten in Manhattan … unterscheiden sich immens

Hier mal eine kleine Auswahl an Überraschungen, die ich auf einer New Yorker Toilette oder auf dem Weg dorthin schon erlebte:

  • Die Toilette ist so winzig, dass ich Yoga beherrschen muss, um die Tür zu schließen.
  • Die Tür lässt sich nicht schließen.
  • die Tür lässt sich prima schließen. Und wie kriege ich die wieder auf?
  • Es gibt nichts, wo ich Tasche oder Jacke aufhängen oder ablegen könnte – und der Boden ist verdächtig nass.
  • Wer da vor mir drin war, hat die Funktionsweise der Klospülung offenbar nicht verstanden und mir das überlassen.
  • Die Automatik für Klospülung/Wasserhahn/Handtuch/Handtrockner ist entweder kaputt oder ich bin zu doof dafür. Bestimmt kaputt!
  • Es ist kein Klopapier mehr da.
  • Es ist jede Menge Klopapier da – auf dem Boden und auf dem Waschbecken (?!?!?).
  • Die Toilette ist hinter der Restaurantküche, beim Warten stehe ich direkt neben den Gemüseschnipplern (und frage mich, ob ich meine Bestellung stornieren soll).
  • Die Toilette hat Wohnzimmergröße. Offenbar möchte die Dame vor mir dort einziehen (sie kommt nicht mehr raus).
  • Von den Duftstäbchen wird mir schwindelig. Wie wohl die Toilette selber riecht?
  • Oh, okay. Dann doch lieber Toilette mit Duftstäbchen.

Das sind natürlich nur Momentaufnahmen von Toiletten in Manhattan (oh, und eine aus Queens und eine aus Staten Island haben sich auch eingeschmuggelt!). Die ganz normalen Klos sind halt langweilig. Und Manhattan hat sogar eine Toilette, die so toll ist, dass sie schon einen Preis gewonnen hat.

Die beste Toilette der Welt?

Oh, tschuldigung. Die gibt es ja gar nicht. Wir sagen nicht “Toilette”. Das ist so direkt. Wir sagen “restroom”. Oder “bathroom”. Merkt euch das mal lieber, falls ihr hier mal nach dem Weg fragen müsst. Jedenfalls gibt es einen Wettbewerb für den besten Restroom. Dabei war eine Toilette in Manhattan schon unter den Top-Nominierungen. Und bei Virtual Tourist wurde dieselbe Toilette – sogar unter dem Namen “toilets”! – zur besten der ganzen Welt gekürt. Und zwar diese hier:

Toiletten im Bryant Park

Immer steht ein frischer, riesiger Blumenstrauß im Vorraum, wo sich Damen und Herren nach links beziehungsweise rechts wenden. Dort wartet Personal, das nach jedem einzelnen Gast die Toilette (nix restroom, das Porzellanding!) kontrolliert und abwischt. Und die Waschbecken müssen auch ihrem strengen Blick genügen.

Die Überraschung dabei: Diese Toilette gehört weder zu einem Nobelrestaurant noch zu einem Luxushotel. Es ist eine der wenigen öffentlichen Toiletten in Manhattan. Sie steht im Bryant Park – und hätte glatt einen Platz in eurer Liste der abzuhakenden Sehenswürdigkeiten verdient. Allein schon, weil … ihr irgendwann ja doch mal müsst.

Öffentliches Klo in New York

Das Toilettenhaus im Bryant Park

Weil das nicht nur euch so geht und auch New Yorker schon mal an der Toilettensuche verzweifeln – lange Schlangen bei den Fastfood-Restaurants, bei den meisten anderen muss man erst mal was verzehren, und so manches Café hat überhaupt kein Klo, von den diversen Ausprägungen mal ganz zu schweigen – ist die Klofrage inzwischen ein großes Geschäft (sorry). Zum Beispiel für App-Entwickler.

Saubere Toilette im Abo

Das Start-Up Looie (“loo” heißt Klo) verspricht einen Schlüssel zum sauberen Klo – für 25 Dollar im Monat. Noch steckt die Idee in den Kinderschuhen, und ich bin gespannt, ob sie sich durchsetzt.

Wenn ihr lieber einfach nur wissen wollt, wo die nächste Toilette ist, schaut doch auf der kostenlosen Karte von NY Restroom nach – sie hat den freundlichen Slogan “Peace of mind is just a click away”. Haaach.