In dieser Folge des Haltestellenpuzzles zeige ich euch fünf Dinge, die ihr rund um die Haltestelle Broadway in Astoria (Queens) erleben könnt. Auf dem Weg dorthin fährt die U-Bahn ein gutes Stück oberirdisch – ab und an schaut ihr da auf ein Stück Manhattan-Skyline. Schon klar, dass ihr nach dem Aussteigen auch zu Fuß ans Ufer des East River kommt, um euch das in Ruhe anzuschauen.

Erst einmal findet ihr am Broadway in Astoria sehr viele und sehr verschiedene Leckereien – Queens ist schließlich berühmt dafür, dass hier Menschen aus aller Welt wohnen (und kochen). Außerdem kommen Filmfans ebenso auf ihre Kosten wie Kunstfreunde und … ach, nun lest doch schon!

Ganz schön feist: Griechisch-amerikanische Torte im Omonia Cafe

Onomia Cafe Broadway Astoria

Fangen wir gleich mal mit dem leiblichen Wohl an. Kaum seid ihr die Treppe der Haltestelle hinabgestiegen, fällt es euch ins Auge: Am Broadway reihen sich Restaurants aus allen Himmelsrichtungen. Auf engstem Raum gibt es spanische, peruanische, zypriotische und koreanische Küche, ihr könnt Pizza oder Poke, Souvlaki oder Sushi essen. Ich habe Appetit auf etwas Süßes und kehre deshalb im griechischen Omonia Café ein, dessen üppig bestückte Tortentheke mich immer wieder beeindruckt. Zur Backmischung aus Baklava und New York Cheesecake bringt der nette Kellner übrigens ein Sägemesser mit – aus gutem Grund.

Omonia Café, 32-20 Broadway (Ecke 33rd St), Speisekarte auf der Website.

Kleinkram: Läden ohne Kette

Broadway in Astoria Queens

Die Gegend um diese Haltestelle ist weder Hipsterland noch Shoppingmekka, aber wenn ihr genau hinschaut, entdeckt ihr so manche kleine Läden – und einige davon sind herrlich schräg. Broadway Silk etwa verkauft nicht nur edle Stoffe, sondern auch allen möglichen Kleinkram. Und an der Ecke hängen hübsch bepflanzte Terrarien hinter verschlossenen Türen.

Terrarien in Astoria

Crystal Garden ist nicht jeden Tag besetzt. Wer etwas kaufen möchte, wird gebeten, einfach anzurufen – “wir kommen dann schnell”, verspricht der Zettel im Fenster. Lockwood Paper kommt dagegen ganz professionell daher. Zum Mini-Imperium gehört auch ein Klamottenladen, doch hier gibt es eine ganze Wand voller ungewöhnlicher Grußkarten.

Postkarten Lockwood Astoria

Und anderswo denken die Leute vielleicht, Amazon hätte den Handel übernommen. Aber hier machen sie Buchläden auf: Den Astoria Bookshop gibt es erst seit 2013. Solche Läden halten sich in New York mal besser, mal schlechter, können also nächste Woche schon verschwunden sein. Aber wenn ihr Mitbringsel sucht, die es nicht an jeder Ecke gibt, lohnt sich gerade in dieser Gegend immer ein Blick in diese Art von Geschäften.

  • Astoria Bookshop, 31-29 31st Street (zw. Broadway und 31st Ave)
  • Crystal Gardens, Broadway Ecke 32nd St
  • Lockwood Paper, 32-15 33rd St (nahe Broadway)
  • Broadway Silk Store, 35-11 Broadway (zw. 35th und 36th Street)

Mitten im Filmgeschäft: Museum of the Moving Image

Jetzt verlassen wir den Broadway und gehen die 35th Street entlang in Richtung 35th Avenue (verwirrend, was?). An den meisten Tagen fallen euch auf dem Weg bald die großen LKW auf: Sie sind mit Filmequipment beladen, von Kabeltrommeln bis zum Catering. Das liegt daran, dass ihr euch auf die 1920 gegründeten Kaufman Astoria Studios zubewegt, wo unter anderem das Musical “Hair” gedreht wurde – und auch heute Filme und TV-Serien von der Sesamstraße über “Men in Black 3” bis “Orange Is the New Black” entstehen (und LKW für Außendrehs in Manhattan beladen werden).

Museum of the Moving Image

In den Studiokomplex integriert ist das Museum of the Moving Image. Dort könnt ihr lernen, wie ein Film gemacht wird – mit vielen interaktiven Stationen. Auch eine enorme Jim Henson-Sammlung (“Die Muppets”) ist dort beheimatet. Obendrein bietet das Museum tolle Sonderausstellungen (zum Beispiel über Video im Internetzeitalter) und viele Filmreihen.

Museum of the Moving Image, 36-01 35 Avenue, geöffnet mi bis so, Uhrzeiten, Sonderausstellungen und Details auf der Website.

Picknick mit Aussicht: Socrates Sculpture Park

Acht Blocks weit von der Haltestelle aus den Broadway hinunter gelangt man zum East River. Na ja, fast. Da ist ein Costco (so etwas Ähnliches wie die Metro) im Weg, aber daneben ist der Eingang zum Socrates Sculpture Park. Von dessen Ufer schaut man auf die Nordspitze von Roosevelt Island (mit Leuchtturm!) und auf die Skyline der Upper East Side von Manhattan. Und nicht nur das.

Socrates Sculpture Park New York Tanda Francis

Der Park trägt seinen Namen ja nicht zum Spaß. Ungefähr alle sechs Monate wechseln dort die Ausstellungen, immer sind darunter so einige überraschende Werke – meine Geschichte vom letzten Besuch findet ihr hier – und mittendrin kann man sogar in der Sonne liegen oder picknicken. Im Sommer sausen allerdings viele Mücken durchs Gras.

Socrates Sculpture Park, 32-01 Vernon Boulevard, Queens, Details auf der Website.

Zeich(n)en an der Wand: Welling Court Mural Project

Vom Socrates Sculpture Park aus ist es nicht weit bis zu einem äußerst bunten Bilderreigen: Ein Stück den Vernon Boulevard entlang Richtung 30th Avenue kommt man zum Welling Court Mural Project. Seit 2009 kommen Graffiti- und Streetart-Größen aus aller Welt her und treffen sich mit Künstlern aus der Gegend, um sich gemeinsam an den Wänden zu verewigen … wenn auch nur für eine Weile. Ungefähr einmal im Jahr werden die meisten übermalt, und diese Open Air-Galerie breitet sich auch immer weiter aus. Rund 150 Werke ziehen sich inzwischen durch die Straßen rund um die Urzelle, ein Karré namens Welling Court. Wie das Welling Court Mural Project in der vorigen Saison aussah, könnt ihr euch hier anschauen.

Welling Court Mural Project, rund um 30th Avenue Ecke 12th Street, Details auf der Website.

 

Mehr aus der Reihe “Haltestellenpuzzle”?

Kommt mit zur Bedford Avenue (Brooklyn), nach St. George (Staten Island) und 77th Street (Manhattan).

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