Lange dauert es ja nicht mehr bis zum 1. Mai. Die Aktivisten von Occupy Wall Street bereiten alles für einen Generalstreik vor. Größte Aufgabe: Einen gemeinsamen Nenner für die vielen verschiedenen Ideen hinter der Bewegung finden. Und es gibt immer ein paar, die mit der Gewaltlosigkeit der OWS nicht viel anfangen können.
Vor dem Wooster Street Social Club in Soho hängen so viele Leute herum und rauchen, dass ich fast den falschen Eingang nehmen will. Exklusiv ist der Club nicht: Wooster Street ist ein Tätowierstudio mit Raum für Ausstellungen und Veranstaltungen. Heute wird hier eine Ausstellung von Chris Stain eröffnet. Dazu feiert der Streetartist auch gleich noch die Veröffentlichung von “Long Story Short – A Collection of Inspiration”. Und der Aktivist Josh MacPhee (Just Seeds) hält einen Vortrag über die Verbindung von Wandmalerei und sozialen Bewegungen. Aber das ist hier ja kein Geschichtsclub. Am anderen Ende der…
Nein, Occupy Wall Street hat sich in New York nicht verlaufen. Zwar scheinen sich die Vorhersagen zu bestätigen, dass der Winter eine Zeit des Sammelns für die Bewegung wird, aber das heißt nicht, dass hier nichts passiert. Eine richtig große Veranstaltung ist für Mai geplant, ungewöhnlich weit in die Zukunft. Aber in der Zwischenzeit werden hier ohne großen Medienauflauf zum Beispiel Häuser besetzt. Nicht das aus diesem Bild hier. Aber es gibt eben auch eine Menge Sympathisanten.
New Yorker Schulen sind Bastionen gegen das Böse. Jedenfalls versuchen sie das mit diversen Mitteln. An vielen Schulgebäuden sieht man Schilder, die die Schule zur drogenfreien Zone erklären und Drogenhändlern Strafverfolgung androhen. Manche lassen Schüler, Lehrer, andere Mitarbeiter und Eltern durch Metalldetektoren laufen, wenn sie die Schule betreten möchten. Schuldirektoren hier und da hängen Plakate auf, die die Sache mit den Drogen aufgreifen: Sie erklären die Schule zur zuckerfreien Zone. Schließlich stellen sich Eis- und Süßigkeitenhändler gern mittags dorthin, wo Schulkinder zu erwarten sind. Das sind alles schon schwer zu bekämpfende Gegner. Aber Luftverschmutzung? Asthma…
Vielleicht lese und sehe ich ja nur die falschen Beiträge. Aber es kommt mir so vor, als ob “Occupy Wall Street” immer nur in Bewegung gezeigt wird – sie marschieren hierhin und dorthin, gestern ja zum Beispiel massenhaft durch den Verkehr am Times Square. Doch der Zucotti Park, in dem die Aktivisten ihr Hauptquartier haben, ist kein Campingplatz für Demonstranten. Den ganzen Tag über gibt es, oft parallel, größere Gruppen mit lauten Rednern und kleine Sitzkreise mit intimer Diskussion, und an jeder Ecke finden sich Leute, die Fragen stellen und Leute, die antworten und Leute,…
New York ist zwar spät dran, hat aber auch einen. Slut Walks begannen im April in Toronto. Drei Monate zuvor hatte ein Vertreter der dortigen Polizei bei einer Veranstaltung über Verbrechensbekämpfung gesagt, um nicht zum Opfer zu werden, sollten Frauen sich nicht wie Schlampen anziehen. Daraufhin rückten kluge Köpfe nicht nur theoretisch die Zusammenhänge gerade, sondern sie organisierten auch Demonstrationen. Und da erschienen dann so einige Teilnehmerinnen leichtbekleidet – um zu zeigen, dass das keine Einladung zur Vergewaltigung ist. Es zeigte sich aber, dass sie damit ein vertracktes Problem hervorrufen: Medien berichten darüber nicht unbedingt…