Des Kaisers neue Unterwäsche

Ich wasche schon ewig in Waschsalons, und ungefähr genauso oft höre ich die Frage: Hast du keine Angst, dass dir da einer deine Sachen klaut? Nein, habe ich nicht. Aber wann immer ich die Frage höre, wird mir für einen Moment ein bisschen flau. Das Gefühl wasche ich mir porentief sauber aus dem Pelz mit dem Gedanken, dass ich schon ewig in Waschsalons wasche und noch nie etwas weggekommen ist, weder bei mir noch bei sonst irgendwem. Bis jetzt. Ich will mich mit R.* treffen, er muss aber eben noch seine Wäsche fertigmachen. Was in…

Frühstück ohne Tiffany

Lacht die etwa? Dieser Anblick freut jedenfalls mein Herz, und ich schiebe den Gedanken sofort wieder fort, dass so ein abgefrühstücktes Stück Obst mit Aufschrift auch als zynischer Kommentar verstanden werden könnte. Ganz in der Nähe trifft man eigentlich immer Obdachlose. Ich stelle mir lieber vor, wie ein Schulkind beim Blaumachen ein kleines Kunstwerk hinterlassen hat. Immerhin liegt das Werk nicht dort, wo alle vorbeilaufen, sondern führt eher ein Mauerblümchendasein. Vielleicht ist die Bananenschale auch eine Ermahnung, sich gesund zu ernähren. Oder eine Aufforderung an Lese-Ratten.

Rätsel: Verrückte Perücke?

Dieses Rätsel ist zunächst gar keins. Mehr so eine Ahnung. Irgendwas stimmt da doch nicht, das habe ich im Hinterkopf, als ich mich suchend umdrehe. Ein öder Hof hinter Gittern, na und?, denke ich erst. Und dann sehe ich es. Kann doch gar nicht sein, dass hier Leute wohnen, deren Nachnamen seltsam Sinn ergeben. Am Ende bin ich hier auf eine Sammelstelle gestoßen, deren Hintergrund bloß nicht hinter meine enge Stirn vordringt. Mehr New York-Rätsel? Hier oder da oder auch dort.

Sprachkenntnisse

In fast jedem Reiseführer kommt der Strand Bookstore vor. Der ist ja auch ganz nett, aber es gibt so viele andere. Mancher davon hat sogar ganz spezielle Bücher im Angebot: Nur für die Küche zum Beispiel. Oder nur für die Bühne. Aber ich habe noch keinen entdeckt, der so freudig dies hier anbietet:

Bärendienst

Na ja gut, ich hab mich drauf gefreut. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie das aussieht, weil große Dinge hier anders wirken. Oder gar nicht. Das Guggenheim Museum zum Beispiel würde in weiter Flur einen ganz anderen Eindruck hinterlassen als zwischen Fifth Avenue Villen gedrängt. Und das Pressefoto, das es vom Bären vorher gab, zeigt ihn auf einem Rasen. Aber hier muss er vor einem Wolkenkratzer stehen, und der Untergrund wurde extra verstärkt, damit da nicht hinterher was absinkt und die fragile New Yorker Infrastruktur schädigt. Knapp 16 Tonnen wiegt diese Bronzeskulptur von Urs Fischer….

Viel Moos

Manchmal kommt man auf so eine Idee. Michelle und Katy bauen eine Landschaft aus Moos. Und noch eine. Und weil’s Spaß macht, noch eine. Auf einmal stehen 50 Glasbehälter mit Moos, Steinen und Figürchen in der Wohnung, da hilft nur eins: Sie müssen anfangen, die zu verkaufen. Gleich beim ersten Mal, als sie mit ihren Twig Terrariums auf dem Brooklyn Flea auftauchen, wird über sie berichtet. Inzwischen verkaufen sie nicht nur diese Miniaturwelten unter Glas, sondern auch Pakete mit dem Material zum Selbstbauen. Wahlweise mit einem Mann oder einer Frau. Also ungefähr so wie im…