Frauentag in New York: Kunst und Kommerz

Zum Frauentag bringt New York tolles Nackenmuskeltraining an den Start: von Nicken bis Kopfschütteln.

Nein, ich kaufe keine Schuhe, ich schlendere nicht einmal durch einen Laden. Und wenn ihr genau hinschaut, seht ihr vielleicht … Nein, ohne Vorwissen fällt das wohl doch zu schwer.

Die hübschen Pünktchen auf dem hinteren Paar Schuhe kommen auch nicht von ungefähr.

Das sind Antibabybillen, so wie auch im Schleier dieses Hutes, dessen Form ja ohnehin als Pillbox bekannt ist.

Schuhe und Hüte gehören zur Ausstellung “Choice” von Michele Pred. Und wann schließt die? Am Internationalen Frauentag. Nein, eine Woche später. New Yorker Galerien haben keinen seltsamen Humor. Oder etwa doch?

Ein anonymes Kollektiv mit dem Namen Pussy Galore hat erst vor ein paar Wochen Zahlen geliefert, wie es um den Frauenanteil in den angesehensten New Yorker Galerien bestellt ist. Nicht so pralle.

Gerechnet hatten bereits die Guerilla Girls 1986, und viel geändert hat sich in der Kunstwelt demnach nicht, seit die Frauengruppe das herrliche “Do women have to be naked to get into the Met. Museum“?-Plakat auf die Welt losließ.

Time Out New York greift beide Geschichten in der Ausgabe vor dem Frauentag auf – und schließt mit einer Strecke über die 24 besten Kunstwerke in New York an. Gemalt haben 21 Männer und 3 Frauen. Auch die Jury ist alles andere als paritätisch besetzt.

Kaum verlasse ich die Galerienmeile, springt mich in der Alltagswelt etwas an, das ich im ersten Moment für einen Witz halte. Ist es aber nicht.

Tja, wir wollen aber lieber gleiche Bezahlung, als einmal im Jahr so eine Grünpflanze geschenkt zu bekommen, die bis Muttertag eingegangen ist, weil die Kinder sie wegen ihres Namens ständig schütteln.

Also ehrlich! So endet doch kein Beitrag zum Frauentag! Das Schlussbild muss doch wohl rosa sein! Okay, das sehe ich ein. Aber nur, weil ich euch unbedingt noch ein weiteres Werk von Michele Pred zeigen will. Bitteschön!