Eigentlich prägt die Frage nach dem “wohin” den Alltag in der New Yorker U-Bahn. Aber in der Haltestelle 81st Street – Museum of Natural History dreht sich alles um die Frage: Woher kommen wir? Das legt jedenfalls die Kunst nahe, die dort nicht nur die Wände schmückt, sondern auch den Boden.
“For Want of a Nail” stimmt auf einen Besuch im American Museum of Natural History ein, das direkt an der Haltestelle liegt und sogar einen Direktzugang von dort hat (den man allerdings nicht unbedingt ganz leicht findet, je nachdem, woher man kommt). Ringsherum begegnen einem verschiedene Phasen der Evolution.

Dinosaurier, für die das Museum so berühmt ist, dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Bronzeabgüsse von Museumsstücken ragen dreidimensional aus den Wänden und verleiten zum Anfassen.

Andere Teile der U-Bahn-Kunst in der Haltestelle 81st Street sind aus Granit, Glasmosaiksteinen und Keramik.

Es lohnt sich, beide Geschosse anzuschauen – die Linien C und B fahren hier auf zwei Ebenen: Auf dem Weg nach unten kommt man zuerst an das Gleis Richtung Uptown, eine Treppe tiefer fahren die U-Bahnen Richtung Downtown. Die Kunst in den Treppenhäusern im Süden feiert die Lebensformen des Meeres, im Norden der Haltestelle führen die Wände zum Anfang der Naturgeschichte – da wartet am Treppenabsatz der Urknall.

Die Tiermosaike wiederum folgen einem Farbcode: Ausgestorbene Arten sind bei dieser U-Bahn-Kunst grau, lebende Arten sind bunt.

Und selbst auf dem Fußboden nahe dem Gleis sind Lebewesen in Stein gemeißelt.

An einem Bahnsteigende entdecke ich ein Tier, das viele New Yorker fasziniert: einen Schmetterling namens Monarch und seine Raupe. Im Herbst fliegt die letzte Saison-Generation dieser Schmetterlinge von hier aus die weite Strecke nach Mexiko. Dabei legen die Monarchen im Durchschnitt 50 Kilometer pro Tag zurück. Als hätten meine Gedanken zur Tempokonkurrenz aufgerufen, rasselt eine U-Bahn an mir vorbei, als ich das Foto mache.

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