Nach einem Blick auf die Schlagzeilen könnte man meinen, New York stünde unter Wasser. Im salzig-kalten Nass ist jedenfalls jede Menge los. Da wird ein Boot aus der Stadt getrieben und ein anderes taucht mitten in Manhattan auf, während Alec Baldwin die Grundlagen der Tourismusschifffahrt lernt – und Schwimmbadaktivist*innen gibt es auch, abends sogar mit Beleuchtung.
Boot auf dem Times Square abgeschleppt
Die Aktionswoche der Umweltorganisation Extincton Rebellion macht an vielen Orten Schlagzeilen. In New York sieht man dabei gleich noch, was Erderwärmung für eine Inselstadt bedeutet: Mitten auf dem Times Square steht ein Boot. Eines Tages könnte es dort hingehören, jetzt hat es erst einmal eine gute Stunde lang den Autoverkehr aufgehalten.
(Videos anschauen: Aus der Luft und mit Fokus auf Verkehrsprobleme bei CBS New York, am Boden und mit Interviews bei Democracy Now)
Wasserwerbung verlässt den New Yorker Hafen
Über die blinkende LED-Werbung, die auf Lastkähnen durch den New Yorker Hafen schippert, hatte ich schon einmal berichtet. Nach einem turbulenten Rechtsstreit hat New York sich durchgesetzt – jedenfalls erst einmal: Die Werbeflächenfirma Ballyhoo Media (der Name bedeutet so was wie “Rummel-Medien”) verlegt das Boot nun nach Florida. Allerdings könnte es ziemlich leicht wieder in die Nähe von Manhattan zurückkehren: Der Bundesstaat New York untersagt zwar die Nutzung seiner Gewässer, aber das benachbarte New Jersey war bislang noch nicht in den Streit hineingezogen.
(Nachlesen bei Curbed NY)
Leuchtende Werbung für ein Schwimmbad im East River
Ja, ich weiß, grad hab ich noch geschrieben, die Leuchtwerbung ist aus dem Wasser verbannt. Aber wenn’s wie Kunst aussieht? Da schwimmt ein großes Kreuz im East River, und es leuchtet blau oder rosa. Damit macht ein Projekt namens +Pool (gesprochen: plus pool) auf zwei Dinge aufmerksam: Erstens hat es die Stadt davon überzeugt, um Designvorschläge für ein Schwimmbad zu bitten, das im East River schwimmt und dessen Wasser filtert. +Pool hat seinen natürlich schon fertig. Zweitens zeigen die Lichter dank einer cleveren Wissenschaftsanalyse in Echtzeit die derzeitige Wasserqualität an: Wird es rosa, ist der Anteil an Bakterien zu hoch.
(Über die Schwimmbadpläne berichtet der US-Teil des Guardian, Details zur Wasseranalyse des Leuchtobjekts im East River schreibt der Blog Tribeca Citizen ausführlich)
Alec Baldwin tappt in die Touristenfalle
Weil im Battery Park viele Leute gefälschte Tickets für einen Besuch bei der Freiheitsstatue verkauften, hat die Stadt New York schon vor einer Weile Warnschilder aufgestellt und öfter die Polizei vorbeigeschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Trotz alledem ist der Schauspieler Alec Baldwin mit seiner Frau und den drei kleinen Kindern dort Betrüger*innen auf den Leim gegangen. Die haben die Familie mit dem Ticket in der Hand zu einer Bushaltestelle geschickt, von wo sie nach New Jersey und dann auf ein Boot sollten … Stattdessen haben sich die Baldwins später auf der Staten Island Ferry für ein Foto hingestellt, mit dem sie per Social Media von ihrem Malheur berichteten. Das ist selbstredend ein Fest für die Boulevardpresse gewesen – und ein Anlass, über die neuesten Tricks der Freiheitsstatuen-Ticketfälscherei zu berichten.
(Nachlesen und Fotos anschauen in der NY Daily News)
Steht ein Pferd in der Kaffee-Schlange …
… und die einen sagen, das ist ein Witz, die anderen sagen, das ist gar nicht witzig. Tatsächlich ist ein kleines Hottehü an den Tresen einer Kaffeekette auf der Upper West Side getrabt. Hierzulande dürfen Tiere an viele Orte wie Läden oder Restaurants nur dann mit, wenn sie service animals sind – also zum Beispiel Blindenhunde. Das müssen nicht unbedingt Hunde sein, und die Tiere können auch anderweitig im Einsatz sein, zum Beispiel bei Menschen mit psychischen Problemen. Es gibt allerdings auch Tierliebhaber*innen, die ihrem Fiffi einfach ohne Attest ein Hinweisgeschirr umschnallen. Sehen kann man den Unterschied nicht, und so bleibt unklar, wie dieses Minipony ins Café kam. Aber New York wäre nicht New York, wenn die anderen Gäste bei seinem Anblick auch nur mit der Wimper gezuckt hätten.
(Fotos anschauen und nachlesen beim Blog Westside Rag)
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