Pausensnack

Die Crew kriegt was zu essen. Allerdings nicht in der Spring Lounge, die rundherum abgedunkelt ist, sondern davor. Neben all dem Equipment stehen auch zwei Cateringstationen, und im Moment haben viele Helfer Zeit, sich dort zu bedienen. Andere, die nicht direkt zum Personal gehören, müssen rennen, einem Tipp nachjagen, und kehren dann wieder zu dieser Straßenecke zurück. Sehnsüchtig guckt ein Jung-Paparazzo zum Catering rüber. Ein erfahrener Kollege sitzt derweil auf dem Spielplatz gegenüber und schaufelt chinesisches Essen in sich hinein. “Hey, that’s trespassing!”, sagt ein Passant, und beide lachen. Der Mann macht ja nur Pause….

Betriebsgeheimnis

Amerikanisches Brot ist nicht weltberühmt. Aber Amy’s Bread ist in New York recht bekannt. Es wird schließlich nicht am Fließband gebacken. Die Brote liegen hier in allen Zustandsformen: Unter Folie macht sich die Hefe breit, an der Luft kühlen Laibe ab. Um das zu sehen, bedarf es keiner Recherche mit Akkreditierung und Schutzhäubchen. Ich gehe an einer Glasscheibe vorbei wie viele andere Leute auch. Im Chelsea Market gehört es an dieser Stelle zum Konzept, die Besucher sehen zu lassen, wie Produkte hergestellt werden. Die Backmischung kriegt man zwar nicht zu sehen, aber Firmengründerin Amy Scherber…

l’art pour l’art

Meine Nummer ist 20. Ich bin auf einer stillen Auktion. In der Fresh Factory Gallery in Bushwick zieht Streetart ordentlich Publikum an. Da muss ich schon sehr nah an die Arbeiten heranrücken, wenn ich etwas sehen will. Soeben erschien das Buch “Street Art New York“, das ist hier nicht nur ein Grund zum Feiern (mit gelbgewandeten DJs), sondern auch für eine Benefizaktion zugunsten von Free Arts NYC. Damit die Kinder später auch mal Kunst kaufen. Mich bring Ellis G in Versuchung, meine Nummer auf den Zettel zu kritzeln. Als ich gehe, hat er noch keine…

Bitte lächeln!

Natürlich kann man sich auch ein graviertes Messingschild neben die Tür schrauben lassen. Ärzte sind auch in New York recht angesehen. Aber ihre Techniken, um Patienten auf sich aufmerksam zu machen, haben eine andere Bandbreite als in Deutschland. Wie man zum Beispiel in Spanish Harlem sehen kann: Hier kann man sich eine Zahnspange verpassen lassen. Ganz in der Nähe ist eine Schule.

Sex & the Ziti

Sie heißt Ziti. Ich kenne sie schon länger, aber erst seit heute weiß ich ihren Namen. Ziti. Das ist italienisch. Oder so. Und ich gebe zu: Ich mag sie. Auch wenn das mit uns wohl keine feste Beziehung wird. Was nun Sex angeht: Heute freuen sich die Zeitungen darüber, dass New York in einem Ranking von askmen.com auf Platz 1 gelandet ist. Die Stadt, in der ich lebe, ist offiziell der beste Ort auf der ganzen Welt. Für junge Single-Männer.

Ohne Asche

Selbst hier ist die Aschenwolke auf den Titelseiten. Ein Kollege fragt sich, ob er am Sonntag wieder nach Hause nach Deutschland kommt. Eine Pressefrau macht sich Sorgen, weil für morgen ein Termin mit lauter Franzosen angesetzt ist, und sie hat keine Ahnung, ob die eingeflogen werden können. Ich denke mir, gut, dass ich diese Sorgen nicht habe. Ich muss ja nur mit Handgepäck (zwei Interviews wiegen nicht viel) von Los Angeles nach New York zurückfliegen, und hier fliegt keine Asche herum. Trotzdem ist am Flughafen die Hölle los. Als ich mit dem Taxi ankomme, denke…

Planänderung

Am Anfang war es sein Ernst. Josh malte sich ein Schild und versuchte es einfach mal. Schließlich laufen in New York viele Leute mit Schildern herum. Davon gibt es zwei Kategorien: Die einen werben für Firmen, auf den Schildern ist zu lesen, wo es Anzüge, Tickets oder tolle Telefone gibt. Die anderen werben um Mitgefühl. Daran knüpft Josh an: (“Hilfe! Ich brauche Geld für Gras”) Am Anfang war das ganz ehrlich gemeint. Als er dann aber ein paar hundert Dollar in der Tasche hatte, dachte er sich: Moment mal, damit lassen sich ja richtig Rechnungen…