Einmal über die Brooklyn Bridge laufen – das kritzeln viele New York-Touristen und -Reiseführer auf ihre To Do-Listen. Kein Wunder, dass sich die Massen über die Brücke schieben und gegenseitig beim Selfie-Fotografieren ausstechen (nicht wortwörtlich mit dem Selfiestick, bleibt da zu hoffen).

Klingt nicht so toll für einen Spaziergang? Nun ja, es ist und bleibt nun mal die berühmte Brooklyn Bridge. Aber ich hätte da einen Tipp.

Manhattan hat noch viel mehr Brücken mit beeindruckender Architektur und einem Ausblick, der einen auch nach Jahren noch begeistert wie am ersten Tag (nur dass man dann vielleicht mehr Wolkenkratzer beim Vornamen kennt).

Was die Williamsburg Bridge zu bieten hat

Zum Beispiel die Williamsburg Bridge. Sie verbindet Manhattan von der Delancey Street aus mit dem südlichen Teil von Williamsburg in Brooklyn. Wie die Brooklyn Bridge steht auch diese Brücke also über dem East River, aber weiter nördlich. Und während über die Brooklyn Bridge täglich etwa 4000 Fußgänger und 3100 Radfahrer donnern, sind es auf der Williamsburg Bridge nur etwa 500 Fußgänger und 600 Radfahrer.

Wer sich die Zeit für einen Spaziergang über die Williamsburg Bridge nimmt, bekommt gleich mehrere Belohnungen: eine Strecke ohne Ampeln, weitgehend getrennte Fuß- und Radwege, einen herrlichen Ausblick auf Brooklyn, Manhattan und den East River, versteckte Streetart, dick auf den Boden gemalte Sprüche und historische Architektur – als die Williamsburg Bridge im Jahr 1903 eröffnet wurde, war sie die längste Hängebrücke der Welt.

Tipp: Das Licht ist oft ab etwa eineinhalb Stunden vor Sonnenuntergang traumhaft. Wer von Brooklyn aus startet, geht dabei in den Sonnenuntergang hinein (sofern die Sonne scheint, versteht sich).