Am Strand von New York liegt eine Pipeline. Huh! Das ist doch gefährlich! Da bin ich ja mal schön auf meine Vorurteile hereingefallen.

 

Weg von dr Pipeline am Rockaway Beach in New York

 

Diese rostigen Riesenrohre liegen auf dem Sand in Rockaway Beach, und alle paar Meter prangt in Sprühfarbe, dass sie gefährlich sind und man da bloß wegbleiben soll. Ich bin ganz bestimmt keine Abenteuerin und habe nicht vor, darauf herumzuklettern. Aber da ich meinen Rockaway-Film (stay tuned!) komplett mit dem Telefon zu filmen gedenke, muss ich näher ran. Viel näher.

Das klingt nicht gut. Es zischt und faucht von dort drinnen, da rauscht definitiv etwas durch die Pipeline. Auch die Verbindung zwischen den Rohren weckt nicht gerade mein Vertrauen. Da tropft es, und im Sand darunter sammeln sich rostfarbene Feuchtigkeit und komische sandfarbene Beulen. Die allerdings auch seltsam runde Kieselsteine sein könnten. Ich traue mich nicht, sie anzufassen.

Schließlich bin ich erst auf dem Hinweg an neu glänzenden Rohren vorbeigekommen, die direkt neben einer Durchgangsstraße in die Erde gelassen werden – für eine Flüssiggas-Pipeline, die unter Rockaway hindurch ins Meer gelassen werden soll und auf Widerstand trifft (unter anderem von der Coalition Against the Rockaway Pipeline). An allerlei Orten in Amerika gehen solche Gas-Pipelines immer mal in die Luft.

Aber das hier ist etwas ganz anderes.

 

Pipeline und Sandsaugbagger

 

Diese Pipeline in Rockaway Beach führt auch ins Meer, aber nicht viel weiter. Da draußen schwimmt ein Spezialbagger, und der saugt Sand vom Meeresboden an. Nein, das ist kein Frühjahrsputz, es muss nicht mal wieder anständig durchgesaugt werden in Rockaway: Am Strand fehlt Sand.

Sandy, der schreckliche Sturm, hat Rockaway arg zugesetzt. Und das betrifft auch den Strand von Rockaway Beach. Er verliert Sand.

Und der kommt jetzt mit seltsamem Zischen und Fauchen durch die Pipeline. Rund 2,3 Millionen Kubikmeter (drei Millionen cubic yards) Sand sollen auf diese Weise an den Rockaway Beach kommen. Das ist Teil eines Programms, das den Strand nach den Schäden durch den Superstorm Sandy retten soll.

Die Idee: Man holt sich den weggespülten Sand quasi aus dem Meer zurück. Ein Teil davon soll dabei helfen, an die ursprüngliche Breite des herrlichen Strandes wieder heranzukommen – und ihn auf gut 60 Meter Breite zu bringen. Und einen weiteren, großen Teil der Sandmenge türmen Bagger zu neuen, mehr als vier Meter hohen Dünen auf. Beides soll die Erosion bei zukünftigen Stürmen vermindern.

Ein kleines Stück der Dünen steht schon – und damit sie nicht wieder wegweht, wurde dort gerade erst das erste Dünengras gesetzt. Ob es hilft?

 

Düne in Rockaway Beach