UPDATE: Dieser Artikel ist aus dem Jahr 2014. Inzwischen hat New York ein komplett neues Fährensystem. Hier findet ihr Aktuelles zur Rockaway Ferry.

Die Fähre bietet die schönste Art, nach Rockaway Beach zu fahren. Aber sie birgt auch einen Skandal.

 

Rockaway Beach Fähre

 

Die Rockaway Ferry bringt mich an diesem Wochentag für lumpige 3,50 Dollar an den Strand – am Wochenende kostet eine Fahrt 20 Dollar. Das liegt daran, dass am Wochenende das eine Fährunternehmen Strandgänger direkt zum beliebten Jacob Riis Park durch die Wellen wumpert, unter der Woche aber eine von der Stadt mitfinanzierte andere Fähre die Berufspendler aus Rockaway nach Manhattan und wieder zurück bringt.

Schock für Rockaway: Fähre wird eingestellt

Doch Rockaway fehlt in der Stadt eine gute Lobby. Im Oktober wird die Rockaway Ferry, deren Route nach den Verwüstungen anderer Verkehrswege durch Hurricane Sandy 2012 eingerichtet wurde, ihre letzte Fahrt machen; der Geldhahn tropft nicht einmal mehr. Dabei können die Menschen in Rockaway diese Verkehrsverbindung gut brauchen: binnen einer knappen Stunde sind sie so an der Wall Street, ganz ohne Stau.

 

Pier 11 Ferry Station und Skyline

 

Ich fahre heute auch mal mit. Am Pier 11 ist schon einiges los, und dann war auch noch eine Anlegestelle verlegt worden (das machen sie hier ja gerne, die Passagiere verwirren!), aber jetzt winke ich der Skyline an der Wall Street noch mal zu.

New York-Sightseeing mit dem Schiff

Die Fähre fährt schnell – und bietet noch viele weitere herrliche Ausblicke: das Container Terminal in Brooklyn, die riesige Verrazano Narrows Bridge, die kleinen Inseln Swinburn und Hoffman (die ich immer verwechsle), Bay Ridge, Coney Island, Breezy Point … und dann halten wir an einer schmucklosen, improvisierten Anlegestelle.

 

Straße in Rockaway

 

Viele meiner Mitreisenden strömen auf den Parkplatz schräg gegenüber. Ich gehe mit einigen anderen Leuten einfach geradeaus die Beach 108th Street entlang.

Wo bitte geht’s zum längsten Stadtstrand der USA?

Auch wenn es von hier aus nicht so aussieht: In wenigen Minuten lande ich so am längsten Stadtstrand der USA. Willkommen in Rockaway Beach!

 

Keine Kurtaxe in Rockaway

 

Keine Kurtaxe gilt es zu entrichten, es gibt in Rockaway Beach aber auch – wie an allen Stränden in New York City – keine Liegen oder Sonnenschirme. Die Lebensretter auf ihren Posten haben aber welche. Den ganzen Strand entlang ziehen sie sich wie orange Schirmchen in Strandcocktails (die hier selbstredend verboten sind!).

 

Lifeguard Equipment

 

Wer nicht direkt an diesem Teil des Strandes bleiben will, kann mit dem Bus weitergondeln – zum Beispiel zum beliebten Jacob Riis Park.

Auch der Jacob Riis Park ist ein Strand

Dort breitet sich der Sandstreifen nicht so weit aus, dafür ist der Sand aber heller und feiner. Das liegt am Stand der Sanierungsarbeiten an diesem Strand. Und auch hier passen Lifeguards auf. Heute bleiben die fiesen Strömungen aus, das Schwimmen ist erlaubt – und das entsprechende Equipment steckt im Sand.

 

Feierabend am Strand in New York

 

Um 18 Uhr machen alle Lifeguards Feierabend. Wer so lange am Strand bleibt, bekommt malerische Abendstimmung geboten – allerdings keine Fähre mehr nach Manhattan. Der Bus bringt mich bis zu einer Stelle in Rockaway, wo auch wieder eine U-Bahn fährt – hier ist sie als Hochbahn unterwegs.

Dort werde ich für mein langes Ausharren am Rockaway Beach mit einem herrlichen Blick bis zur Skyline von Manhattan belohnt – und mit einem prächtigen Sonnenuntergang.

 

Sonnenuntergang in Rockaway