Als er angekündigt wird, sitzt er da wie ein Elvisimitator, der die Aufmerksamkeit ebenso gewohnt ist wie einfordert. Aber Reverend Billy ist weder Schmierenkomödiant noch Fernsehpastor, und heute soll er gar nicht predigen, sondern lesen.  Im Buch “The Reverend Billy Project” erzählen William Talen und seine Gattin Savitri Durkee, wie sie Straßentheater, Performancekunst und Aktivismus verbinden zu dem, was heute Reverend Billy and The Church of Earthalujah heißt (früher: The Church of Stop Shopping). Hinterher lassen sie aber doch noch ihren Gospelchor singen.

Vorher hat Savitri die Buchpassage vom Besuch in Barcelona gelesen, wo sie Starbucks abgeleckt haben (buchstäblich). Am Tag darauf war ihre Veranstaltung voll, rund tausend Besucher kamen zum Festival, auf das sie eingeladen waren, und Reverend Billy hielt seine Version einer Predigt ab. Begeistert rief das Publikum zurück, was er ihm zurief. Dachte er. Hinterher erzählte man ihm und Savitri, die Leute hätten gedacht, er riefe “Hey, man!” Dabei gehört zu seiner Show, wie man das hier bei dieser Art Gottesdienst eben macht, ein häufiges “Amen”.

Von genau dieser Verwechslung hat mir neulich erst eine europäische Besucherin erzählt, die bei einem Gospel-Gottesdienst war. Insofern hat der Reverend also alles richtig gemacht.