Familiengeschichte lebt vom Erzählen, und da tickt die Uhr: Irgendwann können die Altvorderen keine Fragen mehr beantworten, wie es früher einmal war. Es sei denn, der Opa war Buchbinder, möchte ich fast sagen, nachdem ich das Buch “New York: Past & Present“ gelesen habe.

Uli Balß

Uli Balß
geboren in Herford,
war vor gut 30 Jahren zum ersten Mal in New York,
leitet in Bremen einen Musikverlag,
legt auch seinem Buch “New York: Past & Present” eine CD bei,
und fährt so gerne Rad, dass er es ganz normal findet, dass sein Opa früher mit dem Fahrrad von Leipzig nach Ostwestfalen zu Besuch kam.

Denn der Buchbinder Theodor Trampler hat die Briefe, die er 1928 und 1929 aus New York an seine Familie in Leipzig geschickt hatte, fein säuberlich gebunden, und sie beantworten so manche Frage, wie das Leben eines Deutschen in New York zu jener Zeit aussah – und sogar New York selbst. Praktischerweise fotografierte Theodor Trampler nämlich gern und machte daraus glatt einen Nebenjob. All das wäre trotzdem in Vergessenheit geraten, seine veröffentlichten Fotos auf Mikrofiche verstaubt, wenn Tramplers Enkel nicht ein ganz schöner Dickkopf wäre.

Uli Balß hat eigentlich Besseres zu tun, als in New York Familienforschung zu betreiben. In der Stadt, die ihn nachhaltig fasziniert, ist er normalerweise dienstlich unterwegs. Anfang der 80er Jahre hat er in Bremen JARO Medien gegründet, ein Konglomerat aus Jazz und Rock im Namen, eine Musikmischung aus aller Welt im Ohr, Leidenschaft im Herzen – und als Geschäftsprinzip.

2015 entdeckte er die Briefe und Fotos seines Großvaters und dachte sich erst mal nicht viel dabei. Doch dann spürte er: Da steckt mehr als die eigene Familiengeschichte drin. Uli Balß hatte es mal wieder gepackt, und den Rest kannte er von der Musik: Es gibt Sachen, die muss man aus Überzeugung machen, egal, wie sehr andere darüber den Kopf schütteln. Also los? Von wegen.

Erst mal verschnörkelte ein Problem namens Sütterlin den Weg. Im Interview verrät Uli Balß, wie er lernte, Opas Briefe zu entziffern, was die Überstunden von 1928 mit der Politik von heute zu tun haben und was einem Menschen hilft, um sich nicht verloren in der Welt zu fühlen.

Uli, dein Buch mit den Briefen deines Großvaters Theodor Trampler ist keine Erfolgsgeschichte, sondern erzählt von einem Auswanderer, der wieder aus New York zurückgekommen ist. Welche Reaktionen hast du darauf bekommen?

Das Buchschreiben war eine Phase von etwa zweieinhalb Jahren, da redet man mit vielen Leuten, denen ich auf die Frage „was machst du?“ sagte: Ich schreibe ein Buch über meinen Großvater. Und dann habe ich gehört: „In meiner Familie gab es das auch, mein Onkel ist auch nach Amerika, und der ist auch zurückgekommen.“ Man hat dieses klassische Bild – die Leute sind in die USA und sind da für immer und ewig geblieben und haben sich eingebürgert – das ist gar nicht richtig. Ich kenne die Zahlen nicht, weiß nicht, wie viele Leute dann zurückgekommen sind, aber es sind zumindest einige gewesen.

Es gab zum Beispiel im 19. Jahrhundert viele Deutsche in der amerikanischen Prärie, die dort nicht blieben, weil sie das so toll fanden, sondern weil sie sich die Rückkehr nicht leisten konnten.

Mein Großvater konnte sich die Überfahrt in die andere Richtung auch nicht leisten, er war arbeitslos geworden, und das war die Antriebsfeder, nach Amerika zu gehen. Er brauchte Arbeit, er hatte eine Frau und zwei Kinder, irgendwie mussten die über die Runden kommen, und zu der Zeit gab es keine Arbeitslosenversicherung in Deutschland. Dann hat ihm sein Freund, dieser Kurt Naegler, das Geld für die Überfahrt ausgelegt. Mit dem zusammen war er in Leipzig in die Lehre gegangen.

Das finde ich auch bemerkenswert: Diese Freundschaft ist geblieben, obwohl Kurt Naegler erst mal in England gelandet war und von dort nach Amerika. Weißt du, wie sie in Kontakt geblieben sind?

Damals gab es ja kein Internet, und ich weiß nicht, wie das ging. Naegler hat zwar Buchbinder gelernt, dann aber als Hochseilartist gearbeitet, und dann war er in Manchester und sonstwo. Wie er ihn dann in Amerika ausfindig gemacht hatte, weiß ich nicht; ich hatte nicht den Eindruck, dass die sich wöchentlich Briefe geschrieben haben. Aber irgendwie haben sie diesen Draht zueinander gehabt und sich sicherlich auch gemocht, sonst hätten sie diesen Kontakt nicht aufrechterhalten. Und dann hat Naegler eben gesagt: Ist egal, ich schick dir das Geld und du zahlst es mir zurück, dann ist gut und du hast hier Arbeit.

Einwanderung ist auch heute ein Thema in Deutschland wie in den USA. Meinst du, dein Buch hat eine Verbindung zu der Frage: Was heißt das eigentlich?

Für mich ja. Es ist ja kein Zufall, dass diese Pegida- und AfD-Diskussion in der Zeit entstanden ist, in der ich an dem Buch gearbeitet habe. Für mich ist es ein Zeugnis, dass es eine Möglichkeit gab für meinen Großvater, nach Amerika zu gehen. Dass es damals eine Offenheit gab, dass eben die Möglichkeit gegeben wurde, etwas anderes zu machen, und dass es da relativ wenige Barrieren gab. Ich finde, das ist ein gutes Beispiel dafür, wie man miteinander umgehen muss. Das sollten eigentlich auch mal ein paar andere Leute lesen, um zu sehen, dass es einfach wichtig ist, dass man offen ist gegenüber anderen Menschen und anderen Kulturen. Das beweist das Buch, zumindest dass mein Großvater in Amerika diesbezüglich keinerlei Schwierigkeiten gehabt hat.

Die Vorstellung, dass Leute irgendwo hinkommen und erwarten, dass sie auf Seide gebettet werden, ist Humbug. Jedenfalls im Falle deines Großvaters. Wie wirkt dessen Arbeitseinstellung 90 Jahre später auf dich?

Er ist nachmittags in New York angekommen, und am nächsten Morgen um sechs Uhr mit der U-Bahn zur Arbeit gefahren. Das fand ich schon beeindruckend, als ich das gelesen habe. Denn normalerweise würde man ja sagen: Na ja, erst mal ankommen, jetzt ist der erst mal ein, zwei Wochen bei seinem Freund und lebt sich da ein, und dann geht es mal irgendwann los. Aber der Grund für das Ganze war eben, Geld zu verdienen, und diesen Plan möglichst schnell umzusetzen.

Über seine Arbeit schreibt dein Großvater so manches, wie kalt es in der New Yorker Buchbinderwerkstatt ist, wie die Meister so drauf sind, er kritisiert die vielen Überstunden und erzählt von den Nebeneinkünften als Fotograf. Das erinnert mich an den heutigen Arbeitsalltag in New York, wo man auch gerne mal mehr als einen Job machen muss. Meinst du, das ist von damals nach Deutschland herübergeschwappt, oder ist die Vorstellung davon, wie man arbeitet und wann Feierabend ist, schon noch unterschiedlich in Deutschland?

Ich glaube, diese Vorstellung war damals schon sehr anders. Heute ist es hier ja genauso, dass die Leute ihren Beruf nicht ihr Leben lang behalten, sondern öfter den Job wechseln, und eine viel größere Flexibilität angesagt ist. Es gibt ja eine Gegenbewegung, dass die Angestellten in den Ferien nicht ihre E-Mails öffnen sollen und so weiter, man versucht, das ein bisschen zu trennen. Und das finde ich eigentlich ganz gut, denn es ist wichtig für die Leute, dass sie nicht immer erreichbar sind. Für mich ist das relativ schwierig, weil ich ja im Musikbereich arbeite, und wenn meine Künstler unterwegs sind und ich das organisiert habe, dann müssen die natürlich eine Notfallnummer haben, wo sie mich anrufen können, wenn was ist. Aber zum Glück werde ich nicht zu oft genervt.

Dein Opa hätte gern geregelte Arbeitszeiten gehabt, er erwähnt beispielsweise die Gewerkschaft, dass er da gerne Mitglied werden würde, aber dass er dann nicht unbedingt noch einen Job bekäme. Zu der Zeit hätte man ihn wahrscheinlich als Sozialisten bezeichnet.

Genau, so hat er sich auch begriffen. Ich habe ein Parteibuch gefunden, damals wurden da noch Marken hineingeklebt: Er war Parteimitglied in der SPD. Das ist ja auch eine Geschichte! Wenn er geahnt hätte, was kurz nach seiner Rückkehr mit der Machtergreifung der Nazis 1933 passieren würde, dann wäre er als Sozialist garantiert nicht zurückgekommen. Da hätte er seiner Frau gesagt: Du musst jetzt hierherkommen, das können wir da nicht aushalten.

Wie ist das denn für ihn als SPD-Mitglied weitergegangen nach seiner Rückkehr?

Er hat sich da nicht politisch geäußert, hat irgendwann wieder einen Job gefunden und bis zu seiner Pensionierung als Buchbinder gearbeitet.

Deine Großmutter scheint ja durchaus daran gedacht zu haben, mit den Kindern nach New York nachzukommen, das lassen die Briefe deines Großvaters jedenfalls vermuten. Weißt du, warum sie sich da nicht durchgesetzt hat?

Letztendlich hat sie damit gehadert, ob es für die Kinder gut ist, in ein fremdes Land zu kommen. Deswegen hat sie sich nicht entscheiden können, und mein Großvater hat gesagt: Wenn ihr zu 100 Prozent kommen wollt, dann kommt, und wenn nicht, dann komme ich eben zurück.

Es sieht im Buch so aus, dass er die ganze Zeit davon träumt, zurückzugehen.

Frau und Kinder haben ihm gefehlt, das ist ganz klar, und das war der Grund für sein Heimweh, glaube ich. Meine Mutter war damals acht Jahre alt, meine Tante war fünf Jahre alt. Und wenn er seine Kinder geliebt hat, wovon ich mal ausgehe, dann ist das natürlich schon hart, dass du deine Kinder zu Hause lassen musst. Wie ich ihn noch so kennengelernt und in Erinnerung habe, wäre er ansonsten gut in Amerika klargekommen. Aber die soziale Bindung war das Wichtige für ihn. Und er war literaturinteressiert, ist gerne in die Oper gegangen, das hat er in New York vermisst.

Wie bist du an die Dokumente, Briefe und Fotos gekommen, aus denen du das erfahren und dann das Buch gemacht hast?

New York: Past & Present von Uli Balß, Fotos von Theodor Trampler

Ich habe die ganzen Dokumente geerbt, als meine Mutter 2015 gestorben ist. Eine Schublade mit gebundenen Alben, das waren Postkartenalben, denn früher hat man ja noch Postkarten gesammelt, zwei Fotoalben und drei Alben voller Briefe, die mein Großvater in seiner Amerikazeit geschrieben und nach Deutschland zu seiner Frau geschickt hat. Da er Buchbinder von Beruf war, hat er sie gebunden und für die Nachwelt hinterlassen.

Die Briefe sind in Sütterlin geschrieben. Wie hast du gelernt, das zu lesen?

Sütterlin zu lernen war eine Herausforderung. Ich habe ältere Leute gefragt, die das noch in der Schule gelernt hatten, und die haben gesagt, jaja, das ist kein Problem, kommt mal mit den Briefen. Aber als sie die gesehen haben, haben sie bald kapituliert. Jede Handschrift ist anders, und wenn mein Großvater nach der Arbeit kaputt war, hat er undeutlich geschrieben, mal groß, mal klein, und je nach Stimmungslage. Man muss sich in diese Schrift hineinfinden. Und ich habe nur eine einzige Seite im Internet gefunden, wo ich das lernen konnte. Da gibt es verschieden altdeutsche Schriften und einen acht Seiten langen, handgeschriebenen Brief in Sütterlin. Wenn man mit dem Cursor darüberfährt, dann kann man in lateinischen Buchstaben Zeile für Zeile lesen. Nachdem ich versucht hatte, mir das Alphabet einzuprägen, das man im Internet schnell findet, und mir das danebenlegte, habe ich versucht, das Zeile für Zeile zu lernen. Wenn du diesen Brief zig mal gelesen hast, prägt sich ein, wie die Buchstaben zusammengeschrieben aussehen. So habe ich das nach und nach gelernt. Als ich dann angefangen habe, die Briefe meines Großvaters zu lesen, habe ich erst mal für eine handgeschriebene Seite 20 Minuten bis eine halbe Stunde gebraucht, weil mir das so fremd war. Zum Schluss konnte ich es fast flüssig lesen.

Kannst du es jetzt auch schreiben?

Nee. Das habe ich gar nicht versucht. Aber wenn ich nichts zu tun hätte, könnte ich jetzt einen Nebenjob starten und Sütterlin-Briefe professionell, na, übersetzen, das ist ja schon fast übersetzen. Aber es ist natürlich gut, dass ich das gemacht habe, denn nach mir … also meine beiden Söhne würden das sicherlich nicht machen. Denn die haben meinen Großvater ja nicht mehr kennengelernt und auch keinen persönlichen Bezug dazu, sich hinzusetzen und die Schrift zu lernen. Aber so bleibt es inhaltlich der Nachwelt erhalten und ist natürlich auch schön für die eigene Familiengeschichte.

Wenn ich mir die Bandbreite in deinem Musikverlag angucke, würde ich sagen, im Gegensatz zu deinem Großvater ist Heimweh dein Ding nicht, dein Geschäft ist eher Fernweh verbreiten, oder?

Ja, vielleicht so ein bisschen.

Was reizt dich denn an Musik aus Tuva, Georgien oder Brooklyn?

Das ist ganz simpel: Ich finde es einfach gut. Es steckt keine Strategie dahinter, dass ich sage: Es muss jetzt diese oder jenes sein, sondern ich höre etwas, und es packt mich oder es packt mich nicht. So war das zum Beispiel auch mit diesem bulgarischen Frauenchor. Die Leute, denen ich das vorgespielt habe, sagten: „Was willst du mit diesen bulgarischen Hausfrauen? Das wird niemanden interessieren.“ Dann habe ich eine CD-Produktion gemacht und die rausgebracht, und binnen drei Monaten haben mich “Newsweek” aus Amerika angerufen und wollten mit mir ein Interview. So habe ich immer Dinge gemacht, die mir am Herzen lagen. Das wird dann auch mein nächstes Buchprojekt: Es wird eins über Tuva.

Kommt die Welt durch die Arbeit mit der Musik zu dir oder gehst du dadurch selbst auf Reisen?

Glücklicherweise ermöglicht sie mir Reisen. Wenn man einen Job unabhängig von kommerziellen Gesichtspunkten macht, dann braucht man eine hohe Frustrationsschwelle, und da entschädigt dann manchmal auch das Reisen. Es ist toll, nach Japan oder Indien fahren zu können nach Australien, Neuseeland, oder irgendwo in Europa. In Zeiten, wo es manchmal mit dem Geld knapp war, war es für mich quasi eine Genugtuung, dass ich solche Reisen machen konnte, die andere nicht gemacht haben. Aber das passiert natürlich auch nur, wenn man generell neugierig ist. Ich meine, als Student bin ich nach Indien getrampt, weil mich fremde Länder immer interessiert haben. Diese Offenheit musst du grundsätzlich haben, sonst kannst du so einen Job nicht machen, weil es immer Unsicherheiten gibt.

Auf den Spuren deines Opas bist du extra noch mal nach New York gefahren. Wie hat die Recherche deinen Blick auf die Stadt verändert?

Der generelle Blick auf die Stadt ist ähnlich geblieben. Was anders war, waren diese bewussten Wege. Als ich zur 96. Straße gefahren und am Hudson entlang gegangen bin und gewusst habe: Hier ist er auch gewesen, hier hat er Fotos gemacht. Das hat mich berührt, da habe ich schon darüber nachgedacht, wie das 90 Jahre früher gewesen sein mag. Aber das ist ein Bild, das  ich vom normalen New York trennen konnte, weil ich wusste, das ist Familiengeschichte. Das andere New York ist halt busy, und da ich dort viele Musiker kenne, war ich ansonsten immer mit irgendwelchen Leuten unterwegs. Das ist schon auch ein anderer Blick als wenn du im Hotel wohnst.

Als du diese speziell Reise auf den Spuren deines Opas gemacht hast, gab es da Überraschungen?

New York Past & PresentNee, eigentlich nicht. Ich bin letztes Jahr noch einmal eine Woche dagewesen, da hatte ich einen relativ getakteten Tag, weil ich genau wusste, wo ich hinwollte, was für mich wichtig war, um zu verstehen, wie dieses Buch für mich ticken muss. Wenn du so ein Buch angehst, dann hast du erst einmal einen Haufen Material, und dann überlegst du, wie baust du das Buch auf? Der erste Gedanke war, eine chronologische Entwicklung in seinen Briefen zu zeigen: Verändert er sich oder verändert er sich nicht? Das war aber relativ schwierig, weil sich in den Briefen viele Dinge wiederholt haben. Deshalb habe ich das Buch anders gegliedert. Denn für mich ist zwar die persönliche Geschichte wichtig, aber für andere ist interessant: Wie war das 1928, wie hat man da gelebt? Und das Kapitel Luftfahrt, in dem das erste Flugzeug aus Deutschland herübergekommen ist und auch der erste Zeppelin, das war natürlich auch zeitgeschichtlich toll. Es hat meinen Großvater sicherlich auch ein bisschen stolz gemacht, dass das kein französischer Zeppelin oder kein holländischer Pilot war. Denn früher war es schon eher so, dass die Leute sich noch nach Nationalstaaten gefühlt haben, etwa als Deutscher. Heute ist ja alles viel internationaler. Für viele, vor allem für jüngere Leute, spielt es überhaupt keine Rolle mehr, ob einer aus Holland, Italien, Belgien, oder sonstwoher kommt. Das löst sich zumindest in den Teilen der Bevölkerung auf, die nicht ganz rechts stehen.

Jetzt haben wir über deine tollen Reisen gesprochen, und durch das Buch zieht sich das immense Heimweh deines Großvaters. Kannst du das überhaupt nachvollziehen?

In gewisser Weise kann ich das schon nachfühlen, weil ich auch einige Reisen allein gemacht habe, und wenn du irgendwo allein unterwegs bist in einer fremden Kultur, die dir ganz fern ist und wo du die Sprache nicht sprichst und es schwer ist, jemanden zu finden, der deine Sprache spricht, da habe ich schon gemerkt, dass ein Zuhause auch ein Anker sein kann. Und das ist ja auch gut, wenn man diesen Ankerplatz hat und nicht verloren in der Welt ist. So war das für meinen Großvater eben auch, und sein Ankerplatz war Leipzig.

 

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