Um Mitternacht war es noch ganz knapp über Null, aber jetzt sind es ungefähr minus neun (Celsius). Das hält große und kleine Kinder nicht davon ab, ihre Schlitten in den Central Park zu schleppen. Ziehen geht schlecht; auf den meisten Gehsteigen ist inzwischen ordentlich geräumt. Auf den ersten Blick sieht der Hügel aus wie jeder andere auch. Erst dann entdecke ich die Strohballen. Die bringt die Central Park Conservacy zu den beliebtesten Rodelhügeln, damit die Kinder “sich nicht umbringen”, sagt mir ein Park Ranger.
Sicherheit geht eben über alles. Auch an den Teichen, auf denen das Eislaufen verboten ist (das darf man nur auf den beiden Eislaufbahnen). Es könnte aber ja sein, dass trotzdem einer auf die durchgefrorene Oberfläche läuft. Deshalb haben sie in dem Becken, in dem im Sommer immer die ferngesteuerten Boote herumfahren, Wasser abgelassen. Falls einer einbricht, gäbe es dann keine Tragödie, erklärt mir eben jener Ranger. Auf dem großen See, der schlicht “The Lake” heißt, geht das nicht. Aber auch da genügen Verbote dem Sicherheitsdenken nicht.
Steirerbua
Januar 17
Gerade hier ist das Sicherheitsdenken sehr notwendig. Es passieren immer wieder Tragödien wegen dünnem Eis. Gut, dass die Behörden hier mitdenken. Ist leider nicht überall so.
streckenweise
Januar 18
@ Steirerbua: Ich fände es ja grundsätzlich wichtiger, daß die Menschen selbst mitdenken. Man kann doch seine Verantwortung nicht immer auf andere abschieben.
Und wie sagte Kästner schon so schön? Leben ist immer lebensgefährlich.
Petra Engelke
Januar 18
@streckenweise: Grundsätzlich klingt das vernünftig. Aber gerade in New York sollten Sie bedenken: Hier laufen viele Menschen herum (sowohl Einwohner als auch Besucher), die zuvor noch nie Eis und Schnee gesehen haben, geschweige denn, die Gefahren kennen.
streckenweise
Januar 18
Da bin ich jetzt doch etwas erstaunt. Irgendwie war ich der Meinung, daß es in New York doch öfter mal Eis und Schnee gibt. Allerdings muß ich zugeben, daß mich New York eher wenig interessierte, bis ich diesen Blog hier entdeckte. Eigentlich interessiert es mich immer noch nicht wesentlich mehr, aber ich les hier trotzdem sehr gern.
Petra Engelke
Januar 18
Freut mich, dass Sie gern hier vorbeischauen!
Ja, richtig, mit Eis und Schnee muss man in New York im Winter rechnen. Aber die Menschen, die sich hier aufhalten, kennen die “Nebenwirkungen” deshalb ja nicht unbedingt. Von den rund eine Million Touristen pro Jahr einmal abgesehen: Längst nicht alle der acht Millionen Einwohner sind hier aufgewachsen, viele stammen aus Gegenden, in denen Zugvögel überwintern, und manche sind eben noch nicht lange genug hier, um schon einen Winter in New York erlebt zu haben.