Peinlich ist es, dass in einem reichen Land wie den USA Menschen nicht genug zu essen haben. Dagegen ergreift Canstruction die Initiative – und will gleich noch inspirieren.
Da sitzt er, der Denker. Statt Bronze umhüllt ihn Blech, und anlehnen sollte man sich an ihn nicht – dann würden Tunfischdosen scheppern. Aus ihrem Inhalt werden bald eine ganze Reihe von New Yorker Familien satt, denn das ist der Zweck des Dosenbaus: Canstruction sammelt Essen, das später über die Organisation City Harvest verteilt wird. Allein in New York leben 1,7 Millionen Menschen unter der Armutsgrenze.
Unter Palmen stehen die Skulpturen im Winter Garden des Brookfield Place. Ich nenne das Hochhaus beharrlich World Financial Center, darf aber trotzdem rein. In der Halle steht auch eine große Kiste für Dosenspenden. Damit das Ganze noch mehr Aufmerksamkeit bekommt, treten die Blechfiguren gegeneinander an: Welcher Architekt oder Ingenieur hatte das beste Team, die beste Idee?
Traditionell – immerhin ist dies schon das 22. Canstruction in New York – geben sich die Dosenstapler nicht nur bei der Gestalt ihrer Wesen Mühe, sondern auch beim Titel des Werks. Jedes Jahr aufs Neue gibt es Wortspiel-Alarm. Der klapprige Seehund etwa heißt “A Balanced Meal”.
Auch jenseits des Winter Garden stehen noch weitere Skulpturen, teils außerhalb des Wettbewerbs. Dort entdecke ich “If Wall-E Can, We All Can”. Nun denn.
Canstruction ist noch bis zum 20. November im Brookfield Plaza (World Financial Center) zu sehen. Öffnungszeiten etc. finden sich auf der Website.
Julia
November 14
Wow, tolle Idee! Kunst diente schon immer dazu, die Menschen aufzurütteln, etwas zu kritisieren und somit eine Veränderung zu initiieren.
Diese Form von Kunst bringt nicht nur zum Nachdenken, allein durch die Existenz des Kunstwerks und der Vergrößerung wird schon aktiv geholfen.
Am Besten gefällt mir: “If Wall-E Can, We All Can” – kreativer Spruch, tolle Umsetzung!
Petrina Engelke
November 14
Ja, den Spruch und die Skupltur fand ich auch prima – deshalb sind sie ja im Blog. ;-) Schön ist auch ein großer, angebissener Apfel mit dem Titel “Hungry to the Core”.