Was ist das denn? Das Jahr 2019 beginnt ungewöhnlich mild. Das ist aber nicht der Grund, warum später eine Menge Menschen die Hüllen fallen lassen. New York bringt im Januar seine Veranstaltungen nicht nur unter Dach und Fach, sondern auch nach draußen – und um ein Winter Wonderland plus “Ski und Rodel gut” zu bieten, gibt’s einmal sogar eine Schneegarantie. Außerdem warten Stummfilme mit Livemusik, Könige auf Kamelen, jede Menge Jazz und erstaunlich coole Leute auf euch.

Three Kings Parade

Nach Weihnachten ist je nach Christlichkeitsausprägung die Feierei noch lange nicht vorbei. Schon mal vom Dreikönigstag gehört? Die Reise und Ankunft der drei Weisen aus dem Morgenland feiern die Menschen in El Barrio alias Spanish Harlem mit einer fröhlichen Parade. Da gibt es tolle Musik, Tanz, Könige mit Kronen und … echten Kamelen, deren Hinterlassenschaften die Stadtreinigung umgehend beseitigt. Die anderen Menschen sind da längst zum Museo El Barrio gezogen, um weiterzufeiern.

4. Januar, 11-15 Uhr, Park Avenue zwischen 106th und 115th Street, GRATIS, Details auf der Website.

Winter Jazzfest

Eins der wichtigsten Jazzfestivals Nordamerikas hat sich von einer eintägigen Veranstaltung im Jahr 2005 zu einem Marathon in einem Dutzend Clubs entwickelt. Erstmals erstreckt selbiger sich 2019 über zwei Wochenenden, mit einem “Half Marathon”-Abend in sieben Clubs in Greenwich Village und dem darauffolgenden “Marathon”-Wochenende mit mehr als 100 MusikerInnen in 11 Clubs in Lower Manhattan. Neben der Musik hat sich das Festival auch einer gerechten Gesellschaft verschrieben, und so finden sich im Programm unter anderem viele Frauen, etwa Meshell Ndegeocello, Mary Halvorson, Yasmin Lacey und Leyla McCala.

4. bis 12. Januar 2019, diverse Orte, Einzeltickets für kleinere Konzerte ab ca. 15 Dollar, “Halbmarathon” ab ca. 45 Dollar, Details auf der Website.

No Pants Subway Ride

Seit nunmehr 18 Jahren lassen New YorkerInnen an einem Sonntag im Januar in der U-Bahn die Hosen runter, und immer noch gibt es genug Menschen, die darüber staunen. So ist es recht, das ist schließlich der Sinn der Sache. Die ideenreichen Leute von Improv Everywhere haben sich den Spaß ausgedacht, und mit ausgeklügelten Routen und Anleitungen sorgen sie dafür, dass man gute Chancen hat, an diesem Nachmittag ein paar äußerst coole (buchstäblich!) Gestalten in der U-Bahn zu treffen. Für TeilnehmerInnen gibt es eine Woche vorab alle Informationen auf der Website – und eine Afterparty im Warmen.

13. Januar, ab ca. 15 Uhr, (die 6 Treffpunkte für TeilnehmerInnen gibt es auf der Website), GRATIS, Details auf der Website.

The Winter Show

Auf dieser Antiquitätenschau kann man prima auf der Schere von Reich und Arm in New York balancieren. Die AusstellerInnen machen Reibach mit Dingen, von denen die meisten Normalbezahlten nicht einmal ahnen. Kerzenständer, die nicht nur versilbert, sondern auch noch vergoldet sind, Seidenstickerei aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts, seltene, bemalte Amish-Sekretäre oder japanische Keramik der 60er Jahre: So was kann man sammeln. Die Veranstaltung fußt aber nicht auf einem Zusammenschluss der Branche, sondern sie ist das alljährliche Benefit einer gemeinnützigen Organisation. Die Eintrittsgelder und die Erlöse der Sonderveranstaltungstickets gehen an das East Side House Settlement, das Menschen von der anderen Seite der Schere Bildungsmöglichkeiten eröffnet. Die AusstellerInnen dagegen behalten ihre Erlöse komplett.

18.-27. Januar, Park Avenue Armory, 643 Park Avenue, Midtown, Eintritt ab ca. 25 Dollar, Details auf der Website.

Must-See Week

Im Januar wird es still in New York. Na ja, das befürchtet jedenfalls die Tourismusbehörde. Deshalb legt sie einen Batzen Angebote in diese Zeit: Restaurant Week (mit günstigen Menüs), Broadway Week (2-for-1-Eintrittskarten) und nun auch die Must-See Week. Da gibt es zwei Karten zum Preis von einer, um allerlei Attraktionen New Yorks zu besuchen: Von Reiseführermagneten wie Empire State Building, Madame Toussauds und allerlei Bootstouren bis zu kaum bekannten Stationen wie der Museum at Eldridge Street-Synagoge oder dem Houdini Museum. Mein Tipp: Unbedingt vorher auf den Websites der Attraktionen nachschauen, was dort als Preis angegeben ist, und rechtzeitig buchen.

21. Januar bis 10. Februar, diverse Orte, ACHTUNG: Ticketverkauf beginnt am 9. Januar, Details auf der Website.

Winter Jam

Im Januar steigen zwar die Chancen auf Schneestürme in New York, aber es gibt keine Garantie dafür, dass man im Central Park mit Langlauf-Skiern und Schlitten vorwärtskommt. Doch an diesem Tag lässt die Parkverwaltung jede Menge frischen Pulverschnee rund um die Bandshell blasen, und dann dreht sich alles im Wintersport. Wem Ski- und Snowboardingkurse und eine Rodelstrecke zu rasant erscheinen, der kann in einem Skulpturengarten lustwandeln – die Ausstellungsstücke werden aus Eis gesägt

26. Januar, 11-15 Uhr, Central Park Bandshell (nahe Parkeingang 72nd Street/Fifth Avenue), GRATIS, Details auf der Website.

Silent Films / Live Music Series

Stummfilme mit Live-Musikbegleitung sind ja schon im Kino toll. Bei dieser dreitägigen Serie kommt noch eine Extrakulisse dazu: Hinter der Leinwand liegt der Hudson River. Auf der Leinwand flimmern “The Kid”, “Nosferatu” und “Underworld”. Ein musikalisches Highlight dabei sind wohl die Schwestern Irene und Linda Buckley, deren neu komponierter Soundtrack zu Nosferatu bei dieser Gelegenheit seine US-Premiere hat. Achtung: Alle drei Veranstaltungen sind äußerst beliebt, man sollte sich also sehr früh ein Plätzchen sichern.

30. Januar bis 1. Februar, jeweils 19.30 Uhr (deutlich früher kommen!), Winter Garden im Brookfield Place, 230 Vesey Street, GRATIS, Details auf der Website.