Wie all die kleinen Kulturinitiativen muss sich Dixon Place etwas einfallen lassen. Dessen Macher brauchen ein Programm, ein Publikum, das sich dafür interessiert, und ordentlich Penunzen. Dixon Place hat sich spezialisiert auf brandneue Stücke und auf “work in progress” – Bühnenautoren, Performancekünstler und so weiter haben hier die Chance, Entwürfe vor Publikum zu inszenieren. Ich sehe heute “Hollow” von Stephanie Dodd – genauer gesagt: dessen ersten Akt. Es soll einmal ein Zweiakter werden. Hinterher frage ich Stephanie, wie es denn weitergeht. Sie sagt, so einiges seien ja erst mal nur Ideen, sie wolle auch an dem ersten Teil noch einmal arbeiten, und als sie gerade mit Hinweisen darauf anfängt, wie die Geschichte ausgehen könnte, schwappt eine Welle anderer Gäste herüber und spült sie von mir fort.

Da esse ich eben meinen Kuchen. Es ist nämlich so: Schon vor der Vorstellung hat eine Dixon Place-Mitarbeiterin angekündigt, dass es hinterher Kuchen gibt. Gratis. Und sehr lecker. Passt sogar zum Bier. Das Bier kostet Geld, und das gebe ich hier gerne aus. Schließlich war das die Idee der Theatermacher: Als sie an diesen Ort in der Lower East Side gezogen sind, mussten sie ihr Budget verdoppeln. Und vorne im Foyer war Platz. Also haben sie sich um eine Alkohollizenz bemüht, dort einen Tresen, ein paar Tische und ein Klavier hingestellt und sagen jetzt vor den Aufführungen so etwas wie: “Bitte trinken Sie noch etwas. Trinken Sie vor der Aufführung. Trinken Sie hinterher, sprechen Sie mit den Schauspielern, trinken Sie noch etwas zusammen. Oder kommen Sie her, wenn Sie sich gar kein Stück anschauen wollen.”

So löst man am Dixon Place die Budgetsorgen. Und ich dachte immer, Theaterleute haben ein Alkoholproblem.